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Falkentaler Steig

Diese wichtigste Erschließungsstraße des parzellierten Geländes, angelegt 1894 als Hennigsdorfer Straße, wurde kurz darauf nach dem Lehrer Christoph Albrecht benannt. 1937 Example content image using the class .alignlefterhielt sie den Namen „Falkentaler Steig“ nach einem Ort in der Mark Brandenburg, der südöstlich von Zehdenick liegt. Der nach dem Straßenknick nach Westen über die Frohnauer Straße verlaufende Abschnitt hieß um 1900 „Stolper Straße“ nach dem nordwestlich von Hermsdorf gelegenen Dorf Stolpe und wurde 1937 in den Falkentaler Steig einbezogen. Die alten Grundstücksnummern der früheren Albrechtstraße sind in Klammern beigefügt worden.

Falkentaler Steig 5 (ehemaliges „Pädagogium“ früher Nr. 86)

1896 ließ der katholische Volksschullehrer Christoph Albrecht hier nach dem Vorbild eines belgischen Schlosses das „Pädagogium“ erbauen (damals Albrechtstraße 86), in dem er zuerst selbst wohnte und in das die auf seine Initiative gegründete private Höhere Knabenschule einzog. Die am 1. April 1896 eröffnete Schule bestand anfangs aus drei Klassenräumen und je einer Wohnung für den Rektor und einen Lehrer, ferner aus einigen Zimmern für Schüler, die dort in Pension wohnten. Da in Hermsdorf nur wenige wohlhabende Familien ansässig waren, die das jährliche Schulgeld vom 100 Example content image using the class .alignrightMark (seit 1903: 120 Mark) aufbringen konnten, blieb die Schülerzahl gering, und hochrangige Lehrer konnten nicht bezahlt werden. Die Gemeinde Hermsdorf hatte Interesse am Bestehen der Schule und zahlte einen jährlichen Zuschuss von 1200 Mark. 1897 gab es 40, 1904 bereits 48 Schüler. Der erste Rektor Langhagen verkaufte die Schule im September 1897 an Scheerer, dieser 1899 an Sparberg, dieser 1904 an den Oberlehrer Fliedner. 1907 betrug die Schülerzahl 120, 1909 nur noch 99. Die Schule führte lediglich bis zu den untersten Klassen einer höheren Schule, so dass die Schüler anschließend weiterführende Schulen außerhalb des Ortes besuchen mussten.

Ostern 1911 übernahm die Gemeinde die Höhere Knabenschule, die fortan kommissarisch von dem Kreisschulrat Düring und seit Herbst 1911 von dem Oberlehrer Schröer geleitet wurde.

1920 beschloss der Berliner Magistrat, die Schule zu einem Reformrealgymnasium auszubauen, das die Schüler bis zum Abitur führte. Ostern 1923 wurde die Abiturprüfung erstmals abgenommen, wobei alle sieben Prüflinge bestanden. Zur Unterbringung weiterer Klassen wurde 1920 eine Baracke aufgestellt. Seit 1919 war Schulleiter der Oberstudiendirektor Dr. Otto Steinbrück. 1928 zog die Schule, die seit 1920 „Hermsdorfer Realgymnasium“ hieß, in das neue Schulgebäude Fellbacher Straße 18/19 um.

Christoph Albrecht hatte inzwischen auch das Grundstück verkauft. Das Adressbuch von 1911 nennt den in Pankow wohnenden Oberlehrer Dr. Brennekam als Eigentümer.
1912 ließ der neue Eigentümer, der Kaufmann Carl Leese, das Gebäude an die Hermsdorfer Kanalisation anschließen. Auch das Adressbuch von 1930 nennt Leese noch als Eigentümer.
In dem Gebäude war seit 1928 das Polizeirevier 294 bis zum Umzug in die Berliner Straße 32 im Jahr 1962 untergebracht. 1945 hatten die sowjetischen Truppen im Haus ihre Oberkommandantur für Hermsdorf eingerichtet. 1963 zog rechts im Erdgeschoss ein Selbstbedienungsladen „Discount-Center“ - später „Aldi“ - ein. Links ließ die Methodistenkirche im selben Jahr einen Kirchsaal mit Plätzen für 42 Besucher einbauen. In diesen Räumen befand sich 1970 die Zahnarztpraxis Skoruppa. 1972 riss man das ehemalige „Pädagogium“ ab.

Anschließend wurde das jetzige Wohnhaus mit 17 Seniorenwohnungen nach Entwurf des Architekten Markschies fur 9,6 Millionen DM errichtet.

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